Blutegeltherapie

Der heilende Kuss

Blutegel werden in der Naturheilkunde seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt. Eine Therapie mit lebenden Tieren, die Blut saugen, mag manchem vielleicht etwas archaisch anmuten, ist aber durchaus auch in der modernen Medizin aktuell, beispielsweise in der plastischen Chirurgie, wenn es darum geht bei erfolgter Hauttransplantation die Perfusion – also die Durchblutung – des Gewebes sicherzustellen, um eine Abstoßung des transplantierten Gewebes zu vermeiden. Auch bei rheumatischen Beschwerden, Gelenkarthrosen, einer Epicondylitis lateralis – dem „Tennisellenbogen“ – sowie bei verschiedenen von der Wirbelsäule ausgehenden Schmerzsyndromen kann eine Blutegeltherapie hilfreich sein.

Wie in der Humanmedizin bietet sich in der Tierheilpraxis die Blutegeltherapie bei entzündlichen, degenerativen oder verletzungsbedingten Erkrankungen des Bewegungsapparates an. Beispielsweise bei der chronischen Hufrehe, bei Spat oder Hufrolle des Pferdes, ebenso wie bei der Hüftdysplasie des Hundes lassen sich vor allem in Kombination mit der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) gute Ergebnisse erzielen.

Die Vorteile der Blutegeltherapie liegen unter anderem in der gezielten Applikation der natürlichen Wirkstoffe an der Stelle, wo der Effekt gebraucht und gewünscht wird. Durch den Biss eines Blutegels wird ein Gemisch von ca. 30 verschiedenen Substanzen in die Wunde eingebracht, die gerinnungs- und entzündungshemmende, schmerzstillende und lymphflussanregende Wirkungen haben und sich in diesem „Cocktail“ durch synergistische Effekte verstärken. Die Wirkung kann sich besonders effektiv entfalten, wenn die Blutegel auf Akupunkturpunkte gesetzt werden.

Die Therapie mit Blutegeln erfolgt in meiner Praxis nach sorgfältiger Abwägung des Nutzens und der möglichen Begleiterscheinungen. So kann der ‚heilende Kuss’ eine kleine Narbe hinterlassen, was auf der glatten Haut eines Menschen durchaus bedacht werden sollte, im dichten Fell eines Tieres aber keine Rolle spielt. Der manchmal auftretende lokale Juckreiz kann bei nervösen Tieren zu Selbstverletzungen durch Belecken führen, was daher unterbunden werden muss. Hier ist zu prüfen ob die Möglichkeiten anderer Therapien bereits ausreichend ausgeschöpft sind.

Heutzutage ist der Blutegel in Deutschland ein zugelassenes und kontrolliertes apothekenpflichtiges Arzneimittel und Heilmittel, welches nur an Ärzte, Tierärzte und Heilpraktiker abgegeben werden darf.

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